Ich bin in Schweden. Vorher musste ich aber noch 10 km zur Fähre nach Helsingborg radeln. Das Wetter ist bedeckt und ziemlich kalt. Im Gegensatz zu Vorarlberg regnet es nicht, dafür bläst wieder ein kräftiger Wind. Wegen einer älteren Dame, die eine gefühlte Stunde braucht um ihr Ticket zu bezahlen, bin ich genau 20 Sekunden zu spät und muss in der Kälte eine halbe Stunde auf das nächste Schiff warten. Diesmal bin ich nicht der einzige Radler. Die Entäuschung hält sich in Grenzen. Beim Verlassen der Fähre kann ich seine Ortskenntnisse nutzen und fahre einfach hinter ihm her. Helsingborg begrüßt mich mit Sturm, Kälte und einer Bergwertung die mir alles abverlangt. Ich fahre auf meiner Route aus der Stadt hinaus und bin erstmal enttäuscht. Alles grau in grau und die ersten Kilometer ungepflegte Häuser, ungepflegte Wiesen und ungepflegte Menschen. Im ersten Lidl kaufe ich ein und hoffe auf bald besseres Wetter oder schönere Landschaft. Zu Mittag treibt mich die Kälte in eine Tankstelle um mich mit Tee und Hotdog aufzuwärmen. Nach der Pause geht ein wenig besser. Übrigens: der Wind kommt nicht mehr von vorne, sondern von der Seite. Das hebt die Laune beim Fahren deutlich. Dann plötzlich wie aus dem Nichts mein Schweden. Links und rechts Wälder, eine vierspurige Straße mit einer Zusatzspur nur für mich und kein Auto weit und breit. Ich glaube ich bin angekommen. So habe ich es mir vorgestellt. Zeitweise habe ich das Gefühl, dass ich auf einer Autobahn unterwegs bin. Ich verlasse deshalb diese "Autobahn" um nach ein paar Kilometer auf Seitenstraßen wieder auf genau diese Hauptstraße zurückzukehren. Da aber niemand hupt oder gestikuliert fahre ich einfach weiter. In Makaryd finde ich einen schönen Campingplatz an einem See. Beim Einchecken kaufe ich mir eine Campingcard, damit ich mir auf den Campingplätzen das einchecken mit Pass und Name und Adresse usw. ersparen kann. Ich bin jetzt Proficamper. Ich baue das Zelt bei stürmischem Wind auf. Gott sei Dank schaut mir niemand zu. Ich stelle mich selten dämlich an. Eine Card macht doch noch keinen Profi! Heute koche ich das erstemal in der Küche des Zeltplatzes eine Suppe mit Speck. Hätte nicht gedacht, was alles schmeckt wenn man Hunger hat. So und jetzt liege ich im Zelt. Draussen ist es immer noch windig. Morgen fahre ich Richtung Vätternsee. Bis morgen.
Hallo du
AntwortenLöschenEndlich in Schweden. Und die Halbe Strecke müsstest du jetzt auch schon bald haben. Wie schaut es eigentlich mit den Mücken aus an den vielen Seen?
Deine Tagesberichte sind einfach super. Jeden Abend schau ich mehrmals nach ob du was Neues geschrieben hast. Auch mittags schaue ich mal rein ob du vielleicht deinen Standort durchgegeben hast. Gestern muss was nicht gestimmt haben, da wärst du über 500 km geradelt??
Weiterhin viel Spaß. Wir sind schon auf deine Fotos gespannt. Anita und Hebi
Hallo Hebi,
AntwortenLöschenGestern gab es leider ein kleines Problem mit dem Standort. Sollte nun aber gelöst sein, denn so schnell wie Google das gern hätte radelt Papa leider nicht ;-).