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Sonntag, 23. Juni 2013

35. TAG Berge, Bäche, Almen für Rentiere

Es hat am Abend ein heftiges Gewitter gegeben. Das Zelt war dicht. Am Morgen hat sich dann doch etwas Feuchtigkeit durch den Boden gedrückt. Es lag an der Folie, die ich als Schutz vor spitzen Gegenständen unter den Zeltboden lege. Hier hat sich das Wasser gesammelt und könnte nicht versickern. Das Zelt lag praktisch in einem See. Ich werde die Technik in den letzten Tagen noch verbessern. Nach dem Trocknen des Zeltes und nach einem Müslifrühstücks startete ich bei Föhnsturm und angenehmen Temperaturen. Gleich nach dem Start zog ich mich um. Ich musste auch mit kurzen Hosen ordentlich schwitzen. Es ging kräftig bergauf. Ich find es aber angenehmer, wenn es ein paar Kilometer aufwärts geht und dann erst wieder abwärts, als das dauernde Auf und Ab. Die Landschaft war überwältigend. Berge mit etwa 600 m Höhe und dazu Rückenwind und traumhaftes Wetter. Die Schneefelder sind auf 400 m noch zu sehen. Ich fotografiere was das Zeug hält. Auf der Passhöhe angelangt, geht es ca. 30km über eine Hochebene. Die Hütten, die in Gruppen immer wieder zu sehen sind, erinnern an Alpen. Es werden die Rentierherden im Sommer auf der Hochebene gealpt. Kurz vor Mittag dreht der Wind plötzlich und ich muss aufpassen, nicht in den Straßengraben geweht zu werden. Immer stärker pfeift er von Nordwesten über die baumfreie Ebene. Ich mache im Windschatten eines Busches Mittagspause. Ich hoffe immer noch, 120km weit zu kommen. Hier sind recht viele Ferienhäuser völlig verstreut in die Hänge gebaut. Raumplannung scheint es hier nicht zu geben. Plötzlich spaziert eine Rentierherde über die Straße. Die Autofahrer warten geduldig, bis sie sich verzogen haben. In Skaldi beginnt es zu regnen und ich bin recht müde. Ich suche ein Motel auf, in der Hoffnung, ein halbwegs bezahlbares Zimmer zu finden. Mich trifft fast der Schlag, aber die 100 € sind schon der Hammer. Ich nehm es trotzdem, weil ich hier alles wieder waschen und trocknen kann. Ich genieße die Suite und hab das erste Mal in Scandinavien ein Bett mit Bettwäsche und Handtücher. Auch eine Küche ist im Zimmer. Im Imbiss nebenan kostet ein Hamburger mit Pommes über 25 €, deshalb werde ich selbst kochen. Im Moment liegt alles im Zimmer verstreut herum, aber bis morgen werde ich das Chaos wieder aufgeräumt haben. Honningsvag ist das Ziel. Von da ist es nur mehr ein Katzensprung zu Kap. Ich werde es schaffen. Einen schönen Wochenbeginn allen die arbeiten müssen. Ich genieße weiter meinen Urlaub.

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