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Montag, 10. Juni 2013

22. TAG Mit Wut gegen den Sturm

Die Nacht war ein Traum. Im Häuschen ließ sich bestens schlafen. Die Heizung war auch an und so musste ich nicht frieren. Um 4 Uhr schien mir schon die Sonne ins Gesicht. Um 6 ging ich in die Küche um ausgiebig zu frühstücken. Der Himmel war wolkenlos, allerdings wehte der Wind recht stark. Guten Mutes startete ich in den Tag, nachdem ich die Unterkunft bezahlt hatte. Ich fuhr locker auf den Johannesberg mit 511 m Höhe. Der Wind war aber schon kräftig. Die Bewölkung nahm immer mehr zu und der Sturm auch. Ich zog mir die warmen Handschuhe an, weil ich mit den klammen Fingern den Fotoapparat nicht mehr bedienen konnte. Sonst war es wie gestern, nur heute waren noch weniger Ortschaften zu finden. Auch die Gegend ist nicht sehr schön, weil die abgeholzten Wälder ausschauen, als ob Bomben eingeschlagen hätten. Durch die Abholzung hatte auch der Wind leichtes Spiel mit mir. Am Mittag kaufte ich mir noch Bananen. Gegessen habe ich sie noch nicht. Ich wurde am Nachmittag wegen des Windes so zornig, dass ich losfuhr wie ein Verrückter. Ich traf auf der E45, der Straße, auf der ich bis an die finnische Genze fahre, einen deutschen Radlerkollegen. Er jammerte ebenfalls über den verflixten Wind. Der Campingplatz, den ich mir ausgesucht hatte, lag 3 km neben meiner Strecke. Das war mir zuviel. Ich fuhr also weiter. Hätte ich nicht tun sollen. Der Wind wurde immer stärker und kurze heftige Schauer bremsten mich zusätzlich. Bis ich den Regenmantel angezogen hatte, war ich bereits nass. Ich erreichte den Campingplatz in Asarna und baute das Zelt auf. In der dazugehörenden Pizzeria genoss ich nach den Strapazen des Tages eine Riesenpizza. Das Bier um über 6 Euro ließ ich weg und trinke es dann doch lieber zu Hause. Jammern habe ich noch nicht verlernt, aber das Radeln wäre so viel schöner bei Sonnenschein und Rückenwind. Morgen soll das Wetter besser werden und ich hoffe, dass die Temperaturen auch etwas höher sind. Ich will die Winterhandschuhe nicht anziehen. Wenn ich an Euer Wetter denke, kann ich aber nur dankbar sein. Bis Morgen. Es sind nur mehr 1500 km.

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