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Samstag, 22. Juni 2013

34. TAG Mit Rückenwind durch eine Schlucht

Ich komme wieder einmal nicht aus dem Bett. In der Nacht hat es gestürmt. Um 4 Uhr weht ein kräftiger Südwind und ich überlege, ob ich losfahren soll. Als ich das nächste Mal auf die Uhr schaue, ist es halb acht. Ich starte ohne Frühstück und der Wind weht wirklich von hinten. Ich fühle mich aber schlapp. Um 10 mache ich eine ausgiebige Pause und hole das Frühstück nach. Ich lege mich in die Sonne und döse ein wenig. Wenn die lästigen Mücken nicht gewesen wären, läge ich wahrscheinlich immer noch dort. Ute und Dirk waren noch nicht wach, als ich losgefahren bin. Sie werden den Rückenwind aber auch genießen. Es wird langsam warm und ich ziehe nach langer Zeit wieder die kurze Radlergarnitur an. Es ist herrlich und der Wind schiebt mich die Anstiege hinauf. Als ich nach 81km den Campingplatz, den man uns empfolen hat, erreiche ist es erst halb zwei und ich fahre selbstverständlich weiter. Es kommt jetzt eine der schönsten Abschnitte der Tour. Die Straße führt durch eine Schlucht. Der Bach rinnt mal ganz schmal durch das Tal, dann wieder wird er breit und bildet Seen. Die Berge werden auch höher und die Schneefelder sind schon bedenklich nah. Es geht teils steil bergab. Schließlich fahre ich nach Alta und das liegt am Meer. Der erste Campingplatz ist schnell gefunden und ich schlage mein Zelt auf. Jetzt schreibe ich diese Zeilen im Aufenthaltsraum, weil es es heftig zu regnen begonnen hat. Es war ein schöner Tag mit viel Rückenwind und großartiger Landschaft. Auch die Besiedlung hat wieder zugenommen und sogar Bauernhöfe gibt es hier. Nach so langer Zeit in völliger Abgeschiedenheit fällt das auf. Morgen werde ich schauen, das ich so nah wie möglich an den Nordkaptunnel komme, um den ausgeruht zu durchqueren. Das wars für heute. Das Ziel rückt näher.

1 Kommentar:

  1. Sali Günter,
    bei dir wird wohl gerade die Sonne den Horizont tuschieren. Hoffen, dass du tief und gut schläfst um fit für die letzen Kilometer zu sein.
    Es freut uns, dass du trotz aller Widrigkeiten durchgehalten hast und schon soweit gekommen bist.
    Jetzt ist es ja nur noch ein "Katzensprung".
    Wir drücken dir weiterhin die Daumen und freuen uns schon auf ein Wiedersehen.

    Mange hilsener

    Gottlieb & Kathrin

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